Degustiert – Juni 2023

Für unseren Weisswein des Monats hat sich die Schatzsuche nach der geheimen Rebparzelle gelohnt. Dieser reinsortige Carignan Blanc ist eine absolute Rarität. Unser Roter des Monats beweist, dass auch Priorat Weine gekühlt viel Freude bereiten.

Unsere Monatsweine Juni

Der Weisswein «La parcelle secrète 2021»

Domaine la Part des anges, Roussillon, IGP Cotes Catalanes

Carignan Blanc

Lediglich 600 Flaschen wurden in diesem Jahr produziert. Eine kleine Parzelle von alten Carignan Blanc Reben, die “versteckt” inmitten eines Carignan Noir-Weinbergs wachsen und durch David Loiret erneut zu ihrer Eigenständigkeit gefunden haben. In Südfrankreich werden heute nur noch knapp 400 ha Carignan Blanc kultiviert, vor 50 Jahren waren es noch 1600 ha.

In der Nase entfalten sich feine Nuancen von frisch gepflückten Blumen, gepaart mit dieser tollen, sanften, steinigen Mineralik. Dazu subtile Aromen von Zitrusfrüchten und knackigen grünen Äpfeln, die dem Wein eine erfrischende Note verleihen.

Am Gaumen zeigt sich der Wein von seiner besten Seite, indem er eine bemerkenswerte Balance zwischen einer angenehmen Trockenheit und einer bezaubernden Frische schafft. Die lebendige Säurestruktur des Weins sorgt für eine Leichtigkeit und unterstreicht seine knackige Reinheit. Der Abgang ist langanhaltend und hinterlässt ein angenehm trockenes Gefühl im Mund. Nuancen von Aprikose und weissem Pfirsich gepaart wieder mit dieser steinigen Mineralik.

Seine Trockenheit, Leichtigkeit und Frische machen ihn zu einer idealen Wahl für sommerliche Anlässe oder als Begleitung zu delikaten Meeresfrüchten, gegrilltem Geflügel oder frischen Salaten.

Der Rotwein «Billo 2020»

Blai Ferré i Just, DOQ Priorat

Garnatxa, Syrah, Carinyena

Unser Rotwein-Favorit, wenn die Sonne rauskommt und die Temperaturen steigen.

Alle drei Rebsorten werden hier separat vinifiziert und anschliessend cuvéetiert. Blai arbeitet beim Billo ausschliesslich mit Edelstahltanks, sprich der Wein hat keine Holzeinflüsse. Und das steht ihm ganz ausgezeichnet. Die alten Reben, die zum Teil aus dem Jahr 1918 stammen, machen den Billo zu einem wahren Schmeichler.

Der Wein zeigt sich auf Anhieb als sehr Priorat-typisch, und ist weder Fett noch überladend. In der Nase finden wir diese wohlige Fruchtsüsse reifer dunkler Beeren und eine würzige Kräutervielfalt. Das schmeichelnde Bouquet animiert sofort zum Probieren.

Am Gaumen ist der Bilo wunderbar frisch mit einer angenehmen Säure und weichem Tannin. Die Priorat-Würzigkeit ist auch hier direkt zu finden. Der Verzicht auf Fassausbau lässt dem Wein seine Geradlinigkeit mit dieser tollen vibrierenden Frucht.

Diese Spannung am Gaumen macht ihn zu einem hervorragenden Rotwein für die wärmeren Tage. Gerne ein, zwei Grad kühler getrunken, um diese saftige Frucht hervorzuheben. So wie wir es alle aus dem Urlaub im Süden kennen und doch grad wieder vergessen, sobald die Koffer zu Hause wieder ausgepackt sind.

Leicht gekühlte Rotweine sind ein absoluter Genuss. Wärmer wird er ja eh wieder von ganz alleine…

Den Billo trinken wir gerne am Frühabend auf dem Balkon zum Plättli, zu Grilladen, Gemüsegerichten wie Ratatouille oder einer aromatischen Panzanella.