Spitzenweine aus dem Norden Mallorca`s

1999 pflanzte die Hamburger Unternehmerfamilie Schwarzkopf auf Can Axartell ihren ersten Weinberg mit der lokalen Rebsorte Callet. Die Gründung der Finca und die Geschichte des Weinbaus in Can Axartell liegen allerdings bereits über 800 Jahre zurück. Weitere Aufzeichnungen erwähnen den Ausschank der Can Axartell-Weine im 16. und 17. Jahrhundert an illustre Gäste in Pollença. 

Lange Zeit lag das 200 ha grosse Grundstück weitgehend brach. Eine alte Kapelle, eine historische Ölmühle und ein stillgelegter Steinbruch verteilten sich über die weite Fläche. Das Weingut zählt zu den fortschrittlichsten auf der Insel, die Bio-Zertifizierung wurde bereits vor der Pflanzung des ersten Callet-Rebberges beantragt. Nicht nur der Nachhaltigkeitsgedanke, sondern noch wichtiger das Umsetzen war somit von Beginn an zentraler Baustein der Philosophie. 

Die Bodega wurde folgend in den alten, stillgelegten Steinbruch gebaut. Sie integriert sich so hervorragend in die Landschaft und macht sich die natürliche Kühle des Felsens als konstante Klimatisierung zu nutzen.

Die autochthonen Rebsorten Mallorcas stehen bei Can Axartell stets im Fokus. 

Erst im Laufe des letzten Jahrzehnts wurde klar, dass Mallorca über einen ungewöhnlich reichhaltigen Rebsortenschatz verfügt. Bekannte Rebsorten wie Manto Negro, Callet und Premsal Blanc, doch auch eine bis dahin unbekannte Sorte, die kurzum “Pollença” getauft wurde.

Ein 1,3 ha grosser Weinberg direkt hinter dem Weingut dient als Versuchsstätte, wo neue Reben und Rebsorten auf Herz und Nieren geprüft werden, bevor sie letztlich in grösserer Anzahl gepflanzt werden. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der Universität der Balearischen Inseln, die sehr involviert ist in die Erforschung und Rekultivierung sehr alter, heute teils unbekannter einheimischer Rebsorten.

Seit der Pflanzung des ersten Weinbergs wurden nach und nach 34 Hektar Weinberge rund um die Finca und 22 weitere Hektar im Landesinneren unweit der Stadt Villafranca de Bonany angelegt.

Lage, Landschaft und Terroir

Can Axarell liegt im Nordosten Mallorcas, nahe der Kleinstadt Pollença und dem Hafen Port de Pollença.

60% der Rebflächen befinden sich beim Weingut, also in den Ausläufern des Tramuntana Gebirges.

Der kühlende Einfluss des Gebirges, sowie die unmittelbare Nähe zum Meer liefern kühle Luft und Meereswinde, was den Weinen eine herrliche Frische verleiht und natürlichen Schutz vor Pilzkrankheiten bietet. Durch die Lage profitieren die Reben ebenfalls von ausreichend Niederschlag, der besonders in heissen Jahren, essentiell ist. 

Die Kalksteinböden mit hohem Calciumgehalt (rund 20%) rund um das Weingut sind grösstenteils mit roten Rebsorten bepflanzt. 

Die Weinberge der Finca Boscana, dem zweiten Anbauort 45 km südlich von Can Axartell, befinden sich nahe Manacor und Felanitx. Hier ist es teils etwas kühler und windiger. Die kalkreichen Böden beheimaten weisse Rebsorten. Im wärmeren Teil weisen die Böden einen deutlichen höheren (roten) Lehmanteil auf, sind tiefgründiger und vorwiegend mit roten Rebsorten bepflanzt.

Im Weinberg & Keller

Seit der ersten Rebpflanzung wird auf Can Axartell biologisch gearbeitet. Und auch zuvor wurden auf der gesamten Fläche noch nie chemische Mittel verwendet.  

Umliegende Bauern liefern dem Weingut ausreichend ökologischen Dünger. Zudem kommen in den Weinbergen getrocknete Meeresalgen zum Einsatz, die einigen Weinen einen Hauch Salzigkeit verleihen können.

Schonende Handarbeit und moderne Technik werden hier vereint, um die bestmögliche Qualität zu erhalten und zu bewahren. Alle Trauben werden per Hand gelesen und in kleinen Behältern zügig transportiert. 

Pumpen werden im Keller nicht verwendet. Der Keller ist so konzipiert, dass der natürliche Fluss der Schwerkraft folgt. Die sogenannte “Mètode Gravetat” gewährleistet eine äusserst schonende Weinbereitung, bei der die herrlichen Aromen des Weines umfänglich erhalten bleiben.

Die verwendeten Fassgrössen variieren von 225l bis 2500l und sind grösstenteils aus französischer Eiche hergestellt. 

Bei den lokalen Rebsorten wird besonders darauf geachtet, den Sortencharakter beizubehalten. Die Maischestandzeit ist hier kürzer und die verwendeten Fässer grösser. Bei den internationalen Rebsorten kommt häufiger das klassische Barrique zum Einsatz und ein Fassausbau bis zu 12 Monaten.